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Besser schlafen

Tipps für die erholsame Nachtruhe

Gut schlafen ist Glückssache. Das sollte man meinen, wenn man die Statistiken liest: Etwa jeder vierte Deutsche klagt über chronische Schlafstörungen. Zudem gaben 11 Prozent der Befragten an, dass ihr Schlaf häufig wenig erholsam sei. Dabei ist der Schlaf ein wichtiges Element zur Erhaltung der körperlichen und psychischen Gesundheit.

Eigentlich ist der Schlaf keine „Nachtruhe“, denn der Organismus ruht während dieser Zeit nicht – er arbeitet die ganze Nacht hindurch. Das zeigt allein schon der nächtliche Kalorienverbrauch, der fast genauso hoch ist wie am Tag. Doch wofür benötigen wir im Schlaf so viel Energie? Forscher sagen, der Schlaf diene der Überarbeitung unserer inneren Systeme. So werden unsere Nervenverbindungen im Gehirn, die Synapsen, wieder auf ein Grundniveau zurückgesetzt, um einer Überlast durch zu viel Information entgegenzuwirken, das heißt, Unwichtiges wird gelöscht, um Platz für Neues bereitzustellen.

Doch auch noch ganz andere Körperprozesse werden durch den Schlaf überholt und überarbeitet: Die Organe erholen sich, das Immunsystem stärkt sich, die Wundheilung wird gefördert und das Hormonsystem optimiert, und auch der Stoffwechsel wird so ausgerichtet, dass wir schlanker werden. Überspitzt und provokativ könnte man sagen: Zu wenig Schlaf macht krank, dumm und dick. Wer also den Schlaf als Zeitverschwendung ansieht und an ihm spart, bekommt die Rechnung in Form eines geringeren Leistungsvermögens zurück.

Pflanzliche Schlafmittel – welche wirken?

Es gibt auch eine Reihe von Heilpflanzen mit einer schlaffördernden Wirkung. Die Extrakte sind Bestandteil von Schlaftees, Tinkturen oder Dragees. Die klassischen „Schlafpflanzen“ sind Baldrian, Melisse, Passionsblume, Hopfen, Lavendel und Johanniskraut. Letzteres ist in erster Linie ein Antidepressivum, durch die beruhigende Wirkung trägt es aber auch zu einem besseren Schlaf bei. Die pflanzlichen Wirkstoffe wirken auf die Rezeptoren im Nervensystem und den Haushalt der so genannten Neurotransmitter ein und dämpfen die Erregung.

Ernährungstipps für besseren Schlaf

Ideal zum Einschlafen sind leichte, bekömmliche Mahlzeiten. Nudeln, Reis oder Kartoffeln machen müde und verkürzen die Einschlafdauer – Vorsicht aber mit den Portionen! Leicht verdaulich sind ein nicht zu fetter Fisch mit gegartem Gemüse als Beilage sowie Suppen und Eintöpfe. Vermeiden sollte man aber alles, was bläht oder wegen des Fettgehalts schwer im Magen liegt (z.B. Hülsenfrüchte oder Frittiertes). Mäßigung beim Abendessen ist immer empfehlenswert, auch sollte nicht zu spät gegessen werden.

Das Schlafzimmer – kühl und luftig

Nicht selten liegt es an der falschen Schlafumgebung, dass die Nachtruhe sich nicht einstellen will. Das Schlafzimmer sollte weder ein Büro mit Bett sein noch eine Abstellkammer. Es ist zum Schlafen da und sollte daher mit Liebe eingerichtet werden. Ein bequemes Bett mit einer guten, „punktelastischen“ Matratze ist das Wichtigste. Wichtig ist auch das Raumklima: Allgemein wird eine Temperatur zwischen 14 und 18 Grad empfohlen. Regelmäßiges Lüften ist notwendig!

Bewegung wirkt wahre Wunder

Bewegung hält gesund, das ist ein medizinischer Grundsatz. Das gilt auch für die Schlafhygiene. Denn wer abends nicht auch körperlich müde ist, wird nicht gut schlafen. Sehr ratsam ist es daher, sportliche Tätigkeiten in den Tagesablauf einzubauen, auch wenn es zeitlich manchmal schwer fällt. Zeitlich sollte das Bewegungsprogramm nicht zu spät erfolgen, damit der Geist sich nachfolgend wieder entspannen kann.

Entspannen lernen

Der häufigste Grund für Schlafprobleme: Stress! Versuchen Sie den Ursachen für die Stressprobleme auf den Grund zu gehen und diese, wenn möglich, abzustellen. Ein wirksames Gegenrezept sind Entspannungsmethoden, die Gemüt und Nervensystem harmonisieren. Zum empfehlen sind Übungsfolgen von Yoga, Tai-Chi und Qigong, Autogenes Training, die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Biofeedback und Meditation.

Rituale geben den Takt vor

Gewöhnen Sie sich regelmäßige, taktgebende Rituale an, z.B. indem Sie stets zur selben Zeit zu Bett gehen und morgens aufstehen. Wer unter Ein- und Durch¬schlaf-störungen leidet, sollte aber nicht zu früh schlafen gehen, denn dann wacht man oft mitten in der Nacht auf.

Die Passionsblume Exotische Schönheit vertreibt die Angst

So auffallend schön ist die Blüte der im tropischen Südamerika beheimateten Kletterpflanze, dass spanische Missionare in ihr die Symbole des Leidens Christi wiedererkennen wollten: So symbolisieren die zehn weißen Blütenblätter die Apostel ohne Judas und Petrus, der bunte Fadenkranz die Dornenkrone, die fünf Staubblätter die Wunden und die drei Narben die Kreuznägel.

Der exotische Strauch ist aber nicht nur eine beliebte Zierpflanze, sondern auch ein wirksames Heilmittel. Verwendet wird das getrocknete Kraut, das Inhaltsstoffe wie Alkaloide, Flavonoide und Saponine enthält. Die pflanzliche Medizin nutzt die Passionsblume (z. B. Pascoflair) bei Unruhe, Anspannung und Angstzuständen. Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass die Passionsblume den Haushalt der Botenstoffe im Gehirn beeinflusst und über den Abbau innerer Anspannung auch die Schlafbereitschaft fördert. Am Abend eingenommen, wirkt sie nach etwa 30 Minuten entspannend und erleichtert so das Einschlafen.