Schnell mal Kalorien verbrennen
Mit Muskelkraft der Diätfalle entkommen
Für die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten und Fetten können die Muskeln zwei völlig unterschiedliche Stoffwechselprogramme nutzen: das aerobe und das anaerobe. Sie ermöglichen es der Muskulatur, den Körper quasi in jeder Lebenslage mit Energie zu versorgen. Je nachdem, wieviel Sauerstoff für eine Verbrennung vorliegt, wird zwischen den beiden Arten gewechselt.
Vorteil Bewegung
Mit moderater und regelmäßiger Bewegung lässt sich die Fettverbrennung innerhalb von ein paar Wochen im Gegensatz zum Nichtstun nahezu verdoppeln.
Mehr Energie durch Muskelkraft
In einem ausgeglichenen Zustand des Körpers ist die Atmung normal tief. Dann ist der sauerstoffreiche (aerobe) Stoffwechsel am Werk. Er läuft in den Kraftwerken der Zellen ab, den Mitochondrien. Sie sind winzig klein und kommen nahezu in jeder Körperzelle vor. Im Körper sind die Mitochondrien die wichtigsten Energieproduzenten. Immer wenn genügend Sauerstoff zur Verfügung steht, werden sie aktiv. Als Mini-Brennofen können sie sowohl Kohlenhydrate als auch Fette verstoffwechseln.
Lässt uns eine körperliche Belastung nach Luft schnappen, fehlt also akut Sauerstoff, übernimmt der sauerstoffarme (anaerobe) Stoffwechsel die Energiebereitstellung. Verwertet werden in körperlich fordernden Situationen ausschließlich Kohlenhydrate, jedoch keine Fette. Gewonnen wird die Energie im Zytoplasma der Zelle; ein Zellbereich, der hauptsächlich aus Wasser und Eiweiß besteht und neben der Energiegewinnung auch noch andere Aufgaben im Körper hat.
Die Muskulatur ist ein guter Verbündeter im Kampf gegen die Kilos. Kommt in Form von sportlicher Betätigung mehr Bewegung ins Leben, lässt sich die Fettverbrennung richtig ankurbeln. Wer neben Ausdauersport zusätzlich auf Krafttraining setzt, lässt die Fettpölsterchen schmelzen, aber nicht die Muskeln. Im Gegenteil, sie legen zu und können durch den Zuwachs noch besser und mehr Kalorien verbrennen.
Den Muskel zum Kalorienfresser trainieren
Je aktiver eine Zelle ist, umso mehr Mitochondrien besitzt sie und umso besser funktioniert der Stoffwechsel. Moderate und regelmäßige Bewegung erhöht die Anzahl der kleinen Kraftwerke. Der Körper passt sich an den höheren Energiebedarf an. Was sportlich Aktiven einen weiteren positiven Nebeneffekt beschert: Mehr Mitochondrien heißt auch mehr Leistungsfähigkeit im Ruhezustand. Denn auch nach der körperlichen Belastung sind sie wahre Energiefresser, also Kalorienverbraucher. Die Muskelarbeit gewährt einen Genuss ohne Reue, lässt sich so doch die tägliche Kalorienzufuhr erhöhen, ohne dass die Speckröllchen gefüttert werden.Gleichzeitig produzieren Muskeln in Aktion auch Botenstoffe, die von der Forschung bereits als Wunderwaffe bei vielen Krankheiten gehandelt werden. Man geht davon aus, dass es rund 400 verschiedene Myokine sind, die von der Muskulatur gebildet werden; genauer erforscht wurden bisher nur etwa zwölf. Aber schon jetzt wird deutlich, dass sie in ganz unterschiedlichen Bereichen im Organismus wirken. Sie reparieren und optimieren den Stoffwechsel, dabei gehen sie auch dem Fett an den Kragen und erwecken müde Zellen wieder zu neuem Leben.
Muskelwachstum
Mehr Muckis sind eine gute Sache. Täglich schuften muss man dafür nicht, aber ein paar Dinge beachten sollte man schon. Zum Aufbau kommt es nur, wenn dem Körper Leistung abverlangt wird. Denn der Reiz der Belastung veranlasst ihn, sein Energieprogramm an die Erfordernisse anzupassen. Der Körper versucht sogar seine Energiespeicher über das Ausgangsniveau hinaus wieder aufzufüllen, um sich für eine weitere Verausgabung vorzubereiten. Nach Abschluss der Wiederherstellungsphase hat der Körper ein höheres Leistungsniveau als vor der Belastung. Erfolgt der nächste Bewegungsreiz innerhalb dieser Zeit, lassen sich die Trainingseffekte weiter steigern. Geschieht dies regelmäßig, verbessert sich nicht nur die Anpassungsfähigkeit, sondern gleichzeitig auch die Leistungsfähigkeit.
Bei immer gleicher Belastung tritt ein Gewöhnungseffekt ein, der Körper nimmt keine weiteren Anpassungen mehr vor. Bleibt sie ganz aus, bilden sich die gewonnenen Reserven wieder zurück. Wird zu schnell nacheinander Leistung gefordert, kommt es zu einer Überforderung der Regenerationskräfte, einem so genannten Übertraining.