Für Gesundheit und Energie
Entgiften und Entsäuern

Was bedeutet Entgiften?
Der Begriff Entgiften, auch „Detox“ genannt, bezieht sich auf Prozesse, bei denen der Körper schädliche Substanzen – Toxine – ausleitet. Diese Toxine können von außen kommen – beispielsweise Schadstoffe aus der Umwelt, z. B. Quecksilber, Blei oder Nickel, oder Chemikalien in der Nahrung – oder im Körper selbst entstehen (Stoffwechselprodukte). Wenn der Körper mit der Belastung nicht mehr zurechtkommt, können Symptome auftreten, die auf eine Überlastung mit Toxinen hindeuten. Langfristig können auch chronische Erkrankungen die Folge sein.
Häufige Anzeichen für eine Belastung des Organismus mit Toxinen sind:
- Chronische Müdigkeit und Energiemangel: Sie fühlen sich ständig erschöpft, selbst nach ausreichend Schlaf. Das Energielevel bleibt niedrig, und ein schweres oder trübes Gefühl begleitet den Alltag.
- Verdauungsprobleme: Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall oder ein aufgeblähter Bauch nach dem Essen können Zeichen dafür sein, dass der Körper mit der Entgiftung überfordert ist.
- Hautprobleme: Hautunreinheiten wie Akne, Ausschläge oder ein fahler Teint sind oft ein Hinweis darauf, dass die Haut als sekundäres Entgiftungsorgan stärker belastet ist. Trockenheit, Juckreiz oder Rötungen können ebenfalls auftreten. Auch starkes Schwitzen kann ein Hinweis darauf sein, dass die körpereigene Entgiftungskapazität am Limit ist.
- Konzentrationsstörungen: Diese äußern sich durch Vergesslichkeit und Schwierigkeiten, sich zu fokussieren oder klare Gedanken zu fassen.
- Kopfschmerzen: Wiederkehrende Kopfschmerzen, die scheinbar grundlos auftreten, können ein Anzeichen für eine hohe Belastung durch schädliche Substanzen sein.
- Heißhunger: Das Verlangen nach Zucker, Koffein oder ungesunden Lebensmitteln kann ein Signal des Körpers sein, dass die Ausleitungsprozesse aus dem Gleichgewicht geraten sind. Starke Schwankungen im Blutzuckerspiegel können diese Heißhungerattacken fördern.
- Häufige Infekte oder ein schwaches Immunsystem: Eine erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen, Infekte oder Allergien kann auf eine Überlastung mit Toxinen zurückzuführen sein.
- Schlafstörungen: Ein- und Durchschlafprobleme oder unruhiger Schlaf können durch Stresshormone oder eine unausgeglichene Leberfunktion verursacht werden. Häufiges Aufwachen in der Nacht kann auf eine Überlastung der Leber hinweisen.
- Stimmungsschwankungen: Reizbarkeit oder ein allgemeines Gefühl von Überforderung können ebenfalls darauf hindeuten, dass der Körper nicht im Gleichgewicht ist.

Eine Entgiftung ist besonders sinnvoll
- nach längeren Phasen ungesunder Ernährung (z. B. mit Fast Food, Alkohol, Zucker oder Fertigprodukten).
- nach einer Krankheit oder Antibiotikabehandlung, um den Körper zu regenerieren.
- bei übermäßigem Konsum von Stimulanzien wie Kaffee und Süßigkeiten.
Der Säure-Basen-Haushalt – eine wichtige Säule der Entgiftung ist die Entsäuerung
Entsäuern bezieht sich auf die Wiederherstellung eines gesunden Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper. Im menschlichen Organismus sind stets Säuren und Basen vorhanden – dabei ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt lebenswichtig, damit alle Stoffwechselvorgänge natürlich ablaufen können. Doch unausgewogene Lebens- und Ernährungsgewohnheiten können die Säure-Basen-Bilanz aus dem Gleichgewicht bringen. Eine unausgeglichene Säure-Basen-Haushalt wiederum kann den Körper stark belasten, denn das ständige Abpuffern der Säurelast geht auf Kosten von Gesundheit und Wohlbefinden.
Erschöpfung durch Übersäuerung: Ein häufig unterschätztes Symptom
Erschöpfung kann ein Zeichen dafür sein, dass der Körper mit einer Übersäuerung kämpft. Viele Menschen fühlen sich dann buchstäblich ausgebremst, chronisch müde, abgeschlagen oder antriebslos, ohne eine klare Ursache zu erkennen. Der Grund: Wenn der Stoffwechsel versucht, überschüssige Säuren zu neutralisieren, werden wichtige Mineralstoffe verbraucht, die für Energie und Wohlbefinden unerlässlich sind. Fehlen diese Mineralstoffe in der Nahrung oder werden sie über den Darm nicht ausreichend aufgenommen, greift der Organismus auf die Mineralstoffspeicher zurück, die nach und nach geleert werden. Dieser Verlust an lebenswichtigen Nährstoffen führt dazu, dass der Körper regelrecht „ausgelaugt“ wird – und auch der Mensch sich so fühlt. Sind die Mineralstoffreserven aufgebraucht, können die Säuren nicht mehr neutralisiert bzw. nicht mehr abtransportiert werden und reichern sich dann bevorzugt im Fett- und Bindegewebe an. Und das führt letztlich zur Übersäuerung.

Sauer macht nicht lustig, sondern krank
Übersäuerung kann zudem ein Risikofaktor für die Entstehung chronischer Krankheiten sein. Die unterschwellige Übersäuerung kann jahrelang unbemerkt verlaufen. Erste Anzeichen wie chronische Müdigkeit, Lustlosigkeit und muskuläre Verspannungen sind eher allgemeine Symptome, die anfangs ignoriert werden. Knochenschwund (Osteoporose), Leistungstief und Gichtprobleme sind nur einige der möglichen Folgen, wenn der Ausgleich durch die Puffersysteme des Körpers immer schwerer fällt. Besonders in Bezug auf die Osteoporose gibt es deutliche Hinweise auf den Einfluss des Säure-Basen-Haushaltes. Ein Teil der Säurelast wird durch die Freisetzung von Mineralstoffen aus den Knochen, überwiegend Kalzium, kompensiert. Auf Dauer führt das zu einem erhöhten Knochenabbau, da zu viel Kalzium freigesetzt wird und dadurch die Knochendichte leidet.
Typische Anzeichen einer unterschwelligen Übersäuerung sind
- undefiniertes Unwohlsein
- schnelle Erschöpfung
- Konzentrationsstörungen
- Schlaflosigkeit
- Stressanfälligkeit, Nervosität
- depressive Verstimmungen und Reizbarkeit
- Haut- und Haarprobleme
- Muskelverspannungen
- Neigung zu Allergien
Für mehr Balance: besser basisch essen
Um die Säureausscheidung zu fördern und dadurch Krankheiten vorzubeugen, ist es entscheidend, die Ernährung umzustellen. Ziel sollte sein, eine Balance zwischen Säure und Basen bildenden Lebensmitteln zu schaffen. Entsprechend spielt die Ernährung eine große Rolle, um einer Übersäuerung wirksam entgegenzuwirken.
Hochwertige basische Lebensmittel sind reich an wichtigen Mineralstoffen wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Je mehr Mineralstoffe die Nahrung enthält, desto basischer ist die Wirkung.
Achten Sie daher auf eine ausgewogene, mineralstoffreiche Ernährung mit viel (saisonalem und reifem) Obst und Gemüse. Besonders gut geeignet sind Lebensmittel wie Zitronen – denn auch „saures“ Obst wie Zitronen ist basenbildend, grünes Blattgemüse und Ingwer, die die Entgiftungsorgane bei ihrer Arbeit unterstützen. Generell unterstützt eine Ernährung, die reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen ist, die Entgiftungsorgane maßgeblich.
Ungünstig, da säurebildend, sind dagegen zu viel tierisches Fett, gehärtetes Fett, z. B. in Croissants, Getreideprodukte wie Weißbrot und raffinierter weißer Zucker. Diese Nahrungsmittel tragen zu einer übermäßigen Säureproduktion bei, ebenso wie der Verzehr von zu viel eiweißhaltigen Speisen wie Fleisch, Fisch oder Eiern.
Die goldene Regel für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt lautet: Das Verhältnis der Säurebildnern zu Basen liefernden Stoffe sollte 20 : 80 betragen. Es sollten also viermal so viele basische Lebensmittel verzehrt werden wie Säureerzeuger.

Tipps zum Entgiften und Entsäuern
- Bewusst und in Ruhe essen: Das Sättigungsgefühl stellt sich erst nach etwa 15 Minuten ein. So wird vermieden, zu viel zu essen und das Essen bewusster zu genießen. Ideal sind täglich fünf Portionen Obst und Gemüse, um aufkommenden Hunger zu stillen.
- Viel trinken: mindestens zwei Liter Mineralwasser, ungesüßte Fruchtschorlen oder Kräutertee. Damit wird überschüssige Säure leichter über die Nieren ausgeschieden. Auf Alkohol sollte dagegen möglichst verzichtet werden. Kaffee sollte in Maßen, d. h. maximal zwei Tassen pro Tag, und schwarz getrunken werden; ein zusätzliches Glas Wasser kann einer Übersäuerung entgegenwirken.
- Leberfreundliche Lebensmittel: Lebensmittel wie Knoblauch, Artischocken und rote Bete können die Leber bei ihrer Entgiftungsarbeit unterstützen. Auch Bitterstoffe, die in Salaten wie Rucola oder Endivien enthalten sind, regen die Produktion von Verdauungssäften an.
- Regelmäßige Bewegung: Hilfreich sind joggen, Rad fahren oder ein flotter Spaziergang. Auch Schwimmen ist ideal für den Kreislauf und die Gelenke.
- Ganz bewusst entspannen: Stress fördert den Säureüberschuss, da dadurch die Ausschüttung von Hormonen wie Cortisol erhöht wird, die den Körper belasten. Atemübungen, Yoga oder ein Entspannungsbad helfen, Stress abzubauen.
- Basenbäder und Sauna: Die heilsame und entspannende Wirkung basischer Mineralbäder war schon im Altertum bekannt. Entsprechend sind Basenbäder mit Natron oder speziellen Basenbad-Zusätzen schon seit Jahren fester Bestandteil von Entschlackungs- und Entgiftungskuren. Ziel der basischen Körperpflege ist es, die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten anzuregen und die regenerativen Hautfunktionen dadurch zu unterstützen. Basenbäder optimieren die Säure-Basen-Bilanz, zeichnen sich durch hautpflegende und Bindegewebe-straffende Eigenschaften aus und sind ein idealer Begleiter bei Fastenkuren.
- Saunieren: Auch Saunabesuche können helfen, Giftstoffe über die Haut auszuscheiden. Saunieren entschlackt und sorgt für die richtige Portion Entspannung. Gleichzeitig wird der Stoffwechsel angekurbelt.
- „Dinner Cancelling“: Auch der Verzicht auf ein spätes Abendessen unterstützt den Abtransport von Giftstoffen, da die Bildung von Gärungsgasen vermieden wird. Zwei- bis dreimal pro Woche Dinner Cancelling ab 16 Uhr ist bereits hilfreich. Der Körper ist nämlich darauf konditioniert, ab und zu auch einmal zu hungern. Der Verzicht auf das Abendessen soll zudem einen gesundheitsfördernden, verjüngenden Effekt bewirken. Einfach gesagt: Mit leerem Magen schläft es sich besser, und der Körper kann sich vollständig regenerieren, weil er nicht damit beschäftigt ist, ein opulentes und oft säurebildendes Essen zu verdauen. Das abendliche Fasten steigert zudem die Produktion der Hormone Melatonin und Somatotropin, die zahlreiche positive Wirkungen haben, z. B. auf den Schlaf.
- Trockenbürsten: Das Bürsten der Haut fördert die Durchblutung und die Lymphzirkulation, wodurch Schadstoffe besser abtransportiert werden.
- Zahnsanierung: Die Sanierung von Zahnherden können gezielt zur Reduktion der Schwermetallbelastung beitragen.
- Darmsanierung: Kein anderes Organ beeinflusst unsere Gesundheit so maßgeblich wie der Darm. So leistet der Darm neben seiner Verdauungsfunktion auch einen wesentlichen Beitrag für das Immunsystem und das Wohlbefinden. Um diese Aufgaben zu erfüllen, ist eine funktionierende Verdauung und ein gesunder Darm die wesentliche Voraussetzung, und für einen gesunden Darm ist wiederum eine ausgeglichene Darmflora besonders wichtig. Mit einer Darmsanierung soll daher vor allem das Gleichgewicht der Darmbakterien (wieder) hergestellt werden.
Fazit: Kleine Schritte – große Wirkung durch Entgiften
Viele Menschen berichten von mehr Energie, besserer Haut, besserem Schlaf und einem allgemein gesteigerten Wohlbefinden nach einer Entgiftung und Entsäuerung. Das muss nicht kompliziert sein. Mit einfachen Maßnahmen wie gesunder Ernährung, ausreichender Bewegung, Stressmanagement und bewusster Entspannung können Sie Ihren Körper bereits effektiv unterstützen, da diese Lebensstiländerungen die allgemeine Stoffwechselaktivität erhöhen und den Abbau von Schadstoffen unterstützen können.
Einseitige Ernährungspläne oder radikale Kuren können jedoch mehr schaden als nutzen. Hören Sie immer auf die Signale Ihres Körpers und sprechen Sie mit Ihrem Therapeuten.
Dr. Astrid Heinl-Zapf