Ernährung

Jackfrucht

Dinosaurierei mit Pickeln

Kennen Sie die Jackfrucht oder auch Jackfruit?
Die Jackfrucht ist wie die Überraschungstüte unter den Früchten – außen sieht sie aus wie ein Dinosaurierei mit Pickeln.
Und innen? Innen steckt eine höchst interessante Frucht, denn abgesehen von ihrer tropischen Früchte-Natur wird sie als Fleischersatz gehypt.

Eine Frucht mit Geschichte

Die Jackfrucht stammt ursprünglich aus Südasien, besonders aus Indien, Bangladesch und Sri Lanka. Sie ist aber auch in Thailand, Indonesien, Malaysia und den Philippinen super beliebt. In Bangladesch gilt sie sogar als Nationalfrucht und wird dort seit Jahrhunderten gegessen.

Sie gehört zur Familie der Maulbeergewächse wie auch der Maulbeerbaum. Das Besondere ist, dass sie eine der größten Baumfrüchte der Welt ist – manche werden über 30 kg schwer! Jackfrüchte setzen sich aus mehreren Einzelfrüchten und Kernen zusammen und wachsen direkt am Baumstamm.

Auch ihr Name hat eine interessante Herkunft. Er geht auf das Wort „chakka“ aus der südindischen Sprache Malayalam zurück. Portugiesische Seefahrer übernahmen es als „jaca“, woraus schließlich „Jackfruit“ wurde. Das Wort „chakka“ wiederum leitet sich vom Sanskrit „chakra“ ab, was „Kreis“ bedeutet. Die feinstofflichen Energiezentren im Hinduismus und Yoga nennt man ebenfalls „Chakra“, da sie als kreisförmig vorgestellt werden. Und auch die Jackfrucht selbst hat eine eher runde Form.

Geschmackswandler

Diese Frucht ändert ihren Geschmack je nach Reifegrad. In einem frischen Grün-Gelb präsentiert sich die unreife Jackfruit. Je reifer sie wird, desto stärker verändert sie ihre Farbe hin zu gelblich-braun. Und mit zunehmendem Reifeprozess wird das Fruchtfleisch weicher. Es gibt zwei Arten: Jaca Mole und Jaca Dura.

Die reife Jaca Mole lässt sich problemlos mit den Händen öffnen. Dagegen muss man zum Öffnen für die härtere Variante Jaca Dura ein Messer benutzen.

Reife, süße Jackfrüchte mit gelbem Fruchtfleisch schmecken ein bisschen wie eine Mischung aus Mango, Banane und Honigmelone. Manche sagen sogar: wie Kaugummi mit Tropenflair.

Die unreifen Jackfruits sind innen eher weißlich. Ihr Geschmack erinnert an Artischocke. Erst durch das Garen erhält das Fruchtfleisch die leicht faserige Konsistenz von Hähnchenfleisch. Das bringt die Früchte als Fleischersatz ins Spiel.

Jackfrucht – das neue Pulled Pork

Fans von Pulled Pork finden in dieser Frucht eine echte Alternative. Online gibt es zahlreiche Rezepte, doch bewährt hat sich folgende Methode:

  • Kochen Sie die Jackfruit zunächst in Salzwasser, bis sie weicher wird und sich leichter zerkleinern lässt. Anschließend wird sie mit trockenen Gewürzen aromatisiert, damit die Fasern das volle Aroma aufnehmen. Am besten verwenden Sie eine typische Pulled-Pork-Gewürzmischung – so kommt der Geschmack nah ans Original heran. Für das rauchige Aroma sorgt geräuchertes Paprikapulver.
  • Nach dem Würzen wird die gezupfte Jackfruit in einer Pfanne scharf angebraten und erst danach mit BBQ-Sauce vermengt. Karamellisierte Zwiebeln, die durch das Braten mit Zucker eine süßliche Note erhalten, passen hervorragend dazu.
  • Falls Sie einen Smoker besitzen, können Sie die Jackfruit darin perfekt räuchern. Vermengen Sie die Stücke mit etwas Sonnenblumenöl und lassen Sie sie etwa 60 Minuten im Rauch garen – so nimmt das Fruchtfleisch das volle Raucharoma an. Falls kein Smoker zur Verfügung steht, übernimmt das geräucherte Paprikapulver diesen Part und sorgt für den typischen Pulled-Pork-Geschmack.

Fleischersatz aus den Tropen

Während die süßen „Früchtchen“ als Obst oder Dessert geliebt werden, finden die unreifen Früchte in der herzhaften Küche Verwendung. Die besten Erfolge erhalten Sie, wenn Sie die geschnittenen Fruchtstücke marinieren. Am besten über Nacht. Sie können die Stücke in einer asiatischen oder mediterranen Marinade einlegen. Im Internet finden Sie unter „Jackfrucht-Marinade“ viele Anregungen.

Danach braten Sie die unreifen Fruchtstücke in der Pfanne wie Hähnchenstücke, bis sie eine schöne Farbe angenommen haben, oder Sie garen sie im Backofen 30 Minuten bei 200 Grad.

Einkaufstipps: Hier finden Sie Ihre Jackfrucht

Je nach Einkaufsmöglichkeit finden Sie diese Früchte in asiatischen oder indischen Lebensmittelgeschäften in Dosen in Salzlake oder als Tiefkühlware, wahrscheinlich nie frisch. Dazu könnten Sie bei Ihrem Obsthändler nachfragen, ob er sie vielleicht vom Großmarkt organisieren kann. Bioläden, gut sortierte Supermärkte und Internet-Shops bieten sie ebenfalls in Konservendosen an.

Achten Sie darauf, dass die süßen Früchte nicht als Fleischersatz verwendet werden können, nur die unreifen.

Was Sie noch wissen sollten

Die süße Variante sondert einen klebrigen Saft ab, der sich selbst mit Seife schlecht abwäscht. Daher ist es empfehlenswert, zum Öffnen Handschuhe zu tragen. Reiben Sie das Schneidebrett und das Messer mit Pflanzenöl ab.