Wohlfühlen

Meditation

Entspannung für Körper und Geist

In den letzten 15 Jahren hat das wissenschaftliche Interesse an Meditation enorm zugenommen. Ein wesentlicher Grund dafür liegt darin, dass viele Menschen einige Meditationstechniken mittlerweile losgelöst von ihrem ursprünglichen, spirituellen oder religiösen Hintergrund anwenden. Diese Techniken wurden in moderne psychotherapeutische Ansätze integriert und haben sich als besonders hilfreich bei der Behandlung von psychischen Belastungen erwiesen.

Das Institut für Demoskopie Allensbach führte eine Studie durch, die besagt, dass über 12 % der deutschen Bevölkerung regelmäßig meditieren, um ihre psychische Gesundheit zu fördern und Stress zu reduzieren. Eine der bekanntesten Formen ist die sogenannte Achtsamkeitsmeditation, die in vielen Kliniken und Praxen eingesetzt wird. Zahlreiche Studien belegen ihre positive Wirkung auf Stress, Angstzustände und Depressionen. Doch nicht nur bei Menschen mit psychischen Beschwerden zeigt Meditation eine positive Wirkung: Auch gesunde Menschen profitieren von regelmäßiger Meditationspraxis. Werfen wir einen Blick auf die wissenschaftlich belegten Vorteile, die regelmäßiges Meditieren für die geistige und körperliche Gesundheit mit sich bringen.

In den letzten Jahren hat auch die Hirnforschung spannende Erkenntnisse zu den Effekten von Meditation geliefert. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass regelmäßiges Meditieren bestimmte Gehirnbereiche stärkt, die für Aufmerksamkeit, emotionale Balance und Stressregulation zuständig sind. Meditieren hebt die Stimmung und verbessert den Umgang mit Gefühlen. Somit verstärkt die Achtsamkeitsmeditation die positiven Persönlichkeitseigenschaften.

Meditation ist also längst kein Randphänomen mehr, sondern ein wertvolles Werkzeug, das dabei helfen kann, zu mehr Ruhe, Klarheit, höherer Konzentrationsfähigkeit und Lebensqualität zu finden. Egal ob in der Therapie, im Alltag oder einfach zur persönlichen Weiterentwicklung – der Einstieg ins Meditieren lohnt sich!

Studien aus den Jahren 2012 bis 2016 weisen auf positive Effekte von Meditation und Achtsamkeitsübungen auf die Gesundheit. Diese Studien unterstreichen den hohen therapeutischen Nutzen von Meditation und Achtsamkeit im Gesundheitsbereich. Weitere Details sind auf Medizindoc verfügbar.

Woher kommt die Meditation?

Wikipedia definiert Meditation als Geistesübungen aus verschiedenen Traditionen und Kulturen, die schon seit Jahrtausenden angewendet werden. Den Wortstamm finden wir sowohl im Altgriechischen wie auch im Lateinischen und er bedeutet „nachdenken, nachsinnen, überlegen“. Er wurde als Übersetzung für meditativ-spirituelle Praktiken eingeführt.

Beim Meditieren schulen wir unsere Achtsamkeit und unser Bewusstsein, wobei der Fokus auf der gezielten Steuerung der Aufmerksamkeit liegt. Gleichzeitig fördern wir die Beruhigung des Geistes und den Abbau von Stress. Die Wurzeln dieser achtsamkeitsfördernden Technik liegen in den verschiedenen östlichen Religionen des Buddhismus, Hinduismus und Konfuzianismus. Doch auch in unseren Breiten haben Geistliche und Ordensleute immer wieder Zeiten der Kontemplation und des Gebets eingelegt, die den Sinn der geistigen Sammlung hatten.

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit, oder „Mindfulness“, bedeutet, den Moment ohne Ablenkung voll zu erleben. Wir konzentrieren uns auf die Gegenwart und nehmen unsere Wahrnehmung ohne Bewertung wahr. Es geht darum, sich selbst und seine Bedürfnisse zu erkennen: „Wie geht es mir und was brauche ich?“ Achtsamkeit hilft, Abstand zu negativen Gefühlen wie Angst und Wut zu gewinnen und sie besser einzuordnen. Sie ermöglicht es auch, unterdrückte Gefühle zu erkennen und konstruktiv zu bearbeiten. So fördern wir eine achtsame Haltung gegenüber uns und anderen.

Was ist Meditation?

Meditation ist eine Technik, um den Geist zu klären und einen ausbalancierten Zustand von Körper, Geist und Seele im Hier und Jetzt zu erreichen. Sie muss nicht stundenlang in starrer Position erfolgen, sondern kann je nach Temperament und Kenntnisstand auch aktiv oder dynamisch praktiziert werden.

Atem-Meditation

Bei der Atemmeditation liegt der Fokus auf dem regelmäßigen Atmen. Wir zählen die Dauer eines Atemzuges, z. B. bis sieben, egal ob beim Ein- oder Ausatmen. Wenn die Gedanken abschweifen, einfach wieder sammeln und weitermachen. Diese einfache Technik fördert die Konzentration und senkt den Stress. Sie hilft, auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben. Manche verlieren jedoch schneller den Fokus, wenn die Monotonie sie langweilt.

Bodyscan-Meditation

Die Bodyscan-Methode ist aktiver als die Atemtechnik. Wir scannen gedanklich unseren Körper und achten auf Gefühle und Wahrnehmungen, ohne zu bewerten. Diese Technik fördert Selbstwahrnehmung und Entspannung, lockert Muskeln und löst innere Anspannung. Sie wird in Therapie und Stressbewältigung (z. B. MBSR) eingesetzt. Nachteil: Unruhige Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich auf Körpergefühle einzulassen, und die Methode erfordert mehr Zeit und Übung.

Dankbarkeitsmeditation

Die Dankbarkeitsmeditation fördert unser Wohlbefinden und verändert unsere Haltung hin zu mehr Dankbarkeit für uns und die Welt. Sie stärkt soziale Verträglichkeit, emotionale Stabilität und Selbstbewusstsein, ohne narzisstisch oder materialistisch zu sein, und verringert die Anfälligkeit für Süchte oder psychische Krankheiten. In der Stille nehmen wir bewusst wahr, für welche kleinen Dinge wir dankbar sind – sei es eine Blume oder ein gutes Essen. Tägliche Dankbarkeitsübungen können langfristig die Stimmung verbessern. Ein Dankbarkeitstagebuch hilft, positive Momente festzuhalten.

Natürlich gibt es immer wieder unangenehme Situationen und schlechte Gedanken. Doch je besser unsere Wahrnehmung geschult ist, desto gelassener gehen wir am Ende mit dieser Situation um und akzeptieren sie.

Zwischendurch oder morgens und abends einen positiven, dankbaren Gedanken zu haben, hilft, während des Tages Unzufriedenheit und Ärger zu reduzieren und schafft Freude und ein allgemeines Wohlgefühl.

Metta-Meditation

Bei der Metta-Meditation geht es um Liebe und Mitgefühl. Wir senden wohlwollende Gedanken an uns und andere, auch an schwierige Menschen. Diese Praxis fördert Verbundenheit und reduziert negative Emotionen wie Wut, was bei Konflikten hilft. Sie stärkt Selbstliebe und Vertrauen, verbessert das Lebensgefühl und zwischenmenschliche Beziehungen. In emotionalen Turbulenzen ist es schwer, Mitgefühl zu üben, aber regelmäßiges Üben führt zu einer positiven Lebenseinstellung.

Visualisierungsmeditation/Traumreise

Diese Meditation eignet sich besonders für visuelle Menschen oder solche, die bei Atemübungen unwohl sind. Wir visualisieren einen kraftvollen Ort oder stellen uns vor, beim Ausatmen Negatives loszulassen und beim Einatmen positive Energie aufzunehmen. Sie stärkt Fantasie und Kreativität, fördert eine positive Wendung im Leben und beruhigt den Geist. Geführte Meditationen bieten einen einfachen Einstieg.

Häufig wird eine Visualisierungsmeditation von einem Trainer oder Therapeuten angeleitet. Geführte Meditationen sind leicht zugänglich und bieten Anfängern einen hilfreichen Einstieg in die Welt der Kontemplation. Sie sind auf Audio-Plattformen oder im Internet verfügbar. Ein Nachteil ist, dass hohe Erwartungen nicht immer sofort realisiert werden.

Dynamische Meditation

Die dynamische Meditation ist besonders für Menschen geeignet, die Schwierigkeiten haben, lange stillzusitzen. Wer sich beim Meditieren lieber bewegt, findet in dynamischen Meditationen eine geeignete Form der Ruhe. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um achtsames Gehen, achtsames Tanzen, Hüpfen, Schütteln oder meditatives Gemüse-Schnibbeln handelt.

Wichtig ist, dass die Aktivität mit Achtsamkeit und voller Bewusstheit durchgeführt wird. Ablenkungen durch Lieblingsmusik oder Fernsehen sollten vermieden werden. Vielmehr liegt der Fokus auf den Körperempfindungen und der Wahrnehmung der Umgebung. Durch die intensive Aktivität bleibt dem Geist weniger Raum für belastende oder umherschweifende Gedanken.

Beste Sitzmöglichkeit für die Meditation

Eine bequeme Sitzhaltung und ein ungestörter Ort sind essenziell für eine erfolgreiche Meditationspraxis. Die ideale Sitzposition ermöglicht eine aufrechte Wirbelsäule und entspannte Schultern, ohne dabei körperliche Anspannung zu verursachen. Dies kann im klassischen Lotussitz oder Schneidersitz auf einer Yogamatte, auf einem Meditationskissen (Zafu) oder auf einem Stuhl mit gerader Rückenlehne erfolgen, wobei die Füße flach auf dem Boden stehen. Wichtig ist, dass der Rücken aufrecht bleibt, und die Hände entspannt auf den Knien oder im Schoß liegen.

Dauer und Häufigkeit des Praktizierens

Für Anfänger empfiehlt es sich, mit kurzen Sitzungen von etwa 5 bis 10 Minuten pro Tag zu beginnen. Mit fortschreitender Praxis können die Sitzungsdauern schrittweise auf 20 bis 30 Minuten erhöht werden. Die ideale Häufigkeit liegt bei einmal oder, wenn möglich, zweimal täglich, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Schon eine regelmäßige Praxis von wenigen Minuten kann langfristig zu einer verbesserten mentalen Gesundheit und einem reduzierten Stresslevel führen.

Sabine Engels
Astrologin